– ein Gastbeitrag von Andrea Eder –
Neben den offensichtlich physischen Auswirkungen, wie sie Christine in „Wirkungen von Yoga auf den Körper“ beschrieben hat, kommt es durch eine regelmäßige Yogapraxis auch zu subtileren Veränderungen die man erst im Laufe der Zeit bemerkt.
Vorweg: Yoga ist kein Sport, sondern eine Philosophie mit körperlichen Aspekten. Im Westen wird es zwar so vermarktet, aber es steckt noch viel mehr dahinter als nur seinen Körper fit zu halten.
Es gibt viele verschiedene Ansichten wie Yoga (die Asanapraxis) richtig ausgeführt werden sollte, jeder Yogastil hat da so seine Vorstellungen. So unterscheiden sich z.B. die Abfolge der einzelnen Asanagruppen oder auch wie der Körper in den Positionen ausgerichtet sein sollte. Da es so viele verschiedene Stile gibt, findet auch sicher jeder das Richtige für einen selbst, was sich natürlich auch über Zeit hinweg verändern kann.
Mir ist die Verbindung von körperlichem Erleben mit unseren Emotionen wichtig. Durch den Körper/die Bewegung können wir vieles „erfahren“, Blockaden werden sichtbar z.B. Gefühle die sich in den Hüften abspeichern oder Ängste in Umkehrpositionen. Durch das Stundenthema kann man gezielt auf Problemstellungen eingehen und vielleicht Denkanstöße setzen, etwas in seinem Leben zu verändern.
Durch meine Yogapraxis fällt es mir immer leichter in mir zu ruhen, einen Ort der Stille zu finden an dem alles im Außen nicht mehr so wichtig ist, weil ich alles was ich brauche in mir habe. Mein Glücklich sein ist immer weniger von externen Faktoren abhängig, wodurch sich eine Unbeschwertheit einstellt. Man kann den Moment erfahren und vermehrt im hier & jetzt leben, ohne sich Gedanken (und meistens Ängste) über die Zukunft zu machen. Das Leben wird bewusster und Wahrnehmungen intensiver. Das geschieht natürlich nicht von heute auf morgen, sondern ist ein langer Prozess auf den man sich einlassen muss. Zuerst spürt man vielleicht immer mal wieder solche Momente der absoluten Freiheit, aber umso mehr man sich dieser bewusst ist, umso mehr kann man diese Augenblicke ausdehnen. Irgendwann erreicht man dann eventuell die „Erleuchtung“. Wobei das für mich heißt, dass man authentisch ist, sein volles Potential lebt und ausschöpft.
Zusätzlich dazu hilft Yoga ein besseres Körpergefühl zu bekommen. Wir haben oft verlernt die Signale unseres Körpers, wie Hunger, Müdigkeit, etc., zu deuten und handeln aus einer angelernten Automatik heraus. Ich sehe häufig, dass es schwierig ist für Schüler in einer Position z.B. nur den vorderen Fuß zu bewegen und den restlichen Körper still zu halten, es ist also nicht möglich isolierte Bewegungen zu initiieren. Durch die Intensivierung des Kontakts zwischen Geist und Körper im Yoga, fällt es aber wieder leichter genau die Körperteile anzusprechen und zu steuern die ich will. Diese erhöhte Achtsamkeit, lässt mich auch abseits der Matte bewusster und offener durchs Leben gehen.
In meinem Unterricht versuche ich auch diese Erfahrungen weiterzugeben und es ist mir immer wieder eine Freude wenn ich sehe, wie meine Schüler sich entwickeln und ihren Weg voranschreiten.
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