Rückenschmerzen

Unser Rücken muss im Laufe unseres Lebens sehr viel aushalten. Auch in unserem Sprachgebrauch gibt es eine enge Verbindung zwischen der körperlichen bzw. seelischen Last und unserm Rücken. Wir sprechen zum Beispiel davon „eine schwere Last zu tragen“, uns „den Buckel krumm zu Arbeiten“ oder aber auch „die Angst im Nacken“ zu spüren. Wenn wir dagegen “etwas den Rücken zudrehen” ignorieren wir dies. Vielleicht ist auch das mit ein Grund, warum Rückenschmerzen oft erst sehr spät beachtet werden um dann etwas dagegen zu unternehmen.

Kein Wunder also, dass unsere Wirbelsäule dann manchmal unter der Last, die wir ihr aufbürden versagt. Die Lokalisation der Beschwerden kann hierbei die ganze Wirbelsäule entlang gehen und somit von Nackenbeschwerden bis zu Schmerzen im Bereich vom Kreuzbein reichen.

In meiner Praxis in Wien sehe ich vor allem viele Menschen deren Erkrankung schon länger als 12 Wochen andauern. Man spricht hier schon von chronischem Rückenleiden. In diesem Fall reichen dann normalerweise die körpereigenen Selbstheilungskräfte nicht mehr aus um sich selbst von diesem Schmerz zu befreien. Vielmehr ist hier kompetente Hilfe durch einen Fachmann oder eine Fachfrau 🙂 gefragt, der/die dieses Leiden zu reduzieren weiß.

Definition

  • Lokalisation

Die Schmerzen im Bereich des Rückens können an der kompletten Wirbelsäule entlang führen. Das heißt also vom Nacken, über die Brustwirbel bis zum Lendenwirbel- sowie zum Kreuzbeinbereich.

  • Dauer

Akute Schmerzen treten maximal sechs Wochen auf. Bei länger anhaltenden Beschwerden spricht man zunächst von subakuten Schmerzen und ab 12 Wochen wird das Leiden als chronisch bezeichnet.

Ursache

Wichtig hier ist zu wissen, dass die Bandscheibe selbst nicht die schmerzende Stelle ist. Die Bandscheiben liegen aufgestapelt zwischen den Wirbelkörpern und sind nicht durchblutet. Sie werden durch Aufnahme und Abgabe von nährstoffreicher Flüssigkeit – der Synovialflüssigkeit – mit lebenswichtigen Stoffen versorgt. Bei langem Stehen und Sitzen werden die Bandscheiben über den Tag so lange gepresst, dass es durchaus vorkommen kann am Abend bis zu zwei Zentimeter kleiner zu sein als morgens. Durch das Liegen im Schlaf füllen die Bandscheiben sich wieder mit dem angereicherten Wasser und so besteht am nächsten Morgen die gleiche Größe wie am Vortag.

Die Bandscheiben sind sehr wichtig um die Stärke der Knochen mit der der Geschmeidigkeit der Haut zu verbinden. Sie machen unsere Wirbelsäule erst so flexibel wie sie ist.

Hinter den Bandscheiben liegt das Rückenmark welches eine Verlängerung unsres Gehirns darstellt. Es ist somit lebensnotwendig und kann durch Irritation mit Schmerzen, Funktionsverlust oder Taubheit reagieren. Ist also die Bandscheibe verrutscht und drückt auf das Rückenmark, so löst dies die bekannten Rückenschmerzen aus. Wenn dieser Druck nicht nach einiger Zeit wieder verschwindet, so können Lähmungserscheinungen auftreten.

Die Ursachen von Schmerzen im Rückenbereich sind sehr verschieden und oftmals kann gar kein spezieller Auslöser genannt werden.

WirbelsäuleDie Wirbelsäule ist nicht immer Ursache von Rückenschmerzen.
  • Instabile Wirbelkörper
  • Gleitwirbel
  • Morbus Bechterew
  • Beckenschiefstand/Beinlängendifferenz
  • Bandscheibenvorfall
Internistische Erkrankungen
  • Darmprobleme verursacht durch Lebensmittelunverträglichkeiten
  • Koronare Herzerkrankungen
  • Herzinfarkt
  • Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
  • Gallenkoliken
  • Zwölffingerdarmgeschwür
Hohe psychische Belastung durch
  • massiven Stress
  • Angst
  • Leistungsdruck
  • persönliche Verluste
Weitere Ursachen
  • falsche Ernährung und Übergewicht
  • Fehlhaltungen
  • zu wenig Bewegung im Freien
Nicht zu vergessen ist auch, dass oftmals verschiedenste Komponenten zusammen kommen. Das heißt zum Beispiel gehen die Betroffenen einer körperlich anstrengenden Arbeit nach und aufgrund von Zeitmangel – oder Unwissenheit – achten sie nicht auf Rückenschonendes Arbeiten. Und bei bereits vorbestehenden instabilen Wirbelkörpern oder Gleitwirbeln, zusätzlich schwacher Rückenmuskulatur und Stress in der Arbeit passiert es dann natürlich leicht, dass man sich mal „verhebt“. Anschließend tendiert man bei leichten Rückenschmerzen dann zum Schonen der Muskulatur. Sinnvoller wäre es hier natürlich die Muskeln aufzubauen und gezielt gegen die Schmerzen vorzugehen. Aber zunächst muss eine mögliche Grunderkrankung abgeklärt werden.

Diagnostik

Neben einer ausführlichen Anamnese sowie einer körperlichen Untersuchung durch den Arzt werden bei allgemeinen Rückenschmerzen verschiedene bildgebende Verfahren angewandt wie

  • Röntgen,
  • Computertomographie und
  • Magnetresonanztomographie

Bei etwa 90 % der Rücken- oder Ischiasschmerzbetroffenen zeigt sich hier allerdings kein auffälliger Befund. Das heißt es findet sich kein konkreter Hinweiß darauf, was die Schmerzen tatsächlich auslöst.

Therapie

Die Möglichkeiten der Therapien sind natürlich ebenso individuell wie die Ursache des Schmerzes. Auch ist wichtig zu bedenken, dass jeder Mensch unterschiedlich ist und verschieden auf die Behandlungsmethoden reagiert. Ich beziehe mich hier in erster Linie auf die allgemeinen und unspezifischen Rückenschmerzen.

Liegt eine vom Arzt diagnostiziert Grunderkrankung für die Rückenschmerzen vor, muss diese natürlich unbedingt mitbehandelt werden. Auch können Operation bei einigen Erkrankungen wie einem Gleitwirbel oder Bandscheibenvorfall nach langer erfolgloser konservativer Therapie oft nicht mehr vermieden werden.

Schmerzlinderung

Im Vordergrund steht zunächst die Schmerzreduktion. Diese ist vor allem auch deshalb so wichtig um weitere Folgeschäden zu vermeiden. Denn starke Schmerzen führen wie erwähnt unweigerlich zur Schonhaltung woraus wiederum die Gefahr von weiteren Muskelverhärtungen, Nervenkompressionen und somit Gelenkschäden besteht.

Neben der klassischen Einnahme von Schmerzmitteln gibt es noch weitere Behandlungsmöglichkeiten die das Leiden reduzieren können. Möglichkeiten sind unter anderem:

All diese konservativen Behandlungen leisten nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Schmerzlinderung sondern fördern dadurch automatisch die Heilung.

Ebenso können Meditationen sowie Achtsamkeitsübungen helfen in den eigenen Körper besser hinein zu spüren. Die eigenen Bedürfnisse können so gezielter wahrgenommen werden um zu verstehen, was gebraucht wird.

Muskeln aufbauen

Wichtig ist neben der Schmerzlinderung und der Entspannung die Muskeln um die betroffene Stelle – zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall – aktiv aufzubauen. Hier hilft zwar die Physiotherapie um Übungen zu zeigen und zu motivieren unerlässlich ist es jedoch für den Betroffenen auch zu Hause regelmäßig das Training zu wiederholen. Gerade für geschädigte Bandscheiben ist unsere klassisch sitzende Haltung auf einem Sessel besonders schlecht. Viel besser ist stattdessen zu gehen.

Also: Nicht ins Bett sondern auf die Beine und täglich Bewegung machen!

Eine langsame Steigerung der Übungseinheiten ist ebenso wichtig wie Bewegung im Alltag zu integrieren. Der tägliche Spaziergang und die Treppen zu benützen statt den Aufzug zu verwenden, helfen regelmäßige Aktivität zu pflegen. Denn gerade unspezifische Rückenschmerzen werden in direkten Zusammenhang mit Bewegungsmangel gebracht.

Wie Cranio Sacral Therapie bei Rückenschmerzen helfen kann

Das Cranio Sacrale System liegt genau in diesem Bereich des Körpers. Es erstreckt sich zwischen Cranium (Kopf) und Sacrum (Kreuzbein) und damit wird am Meisten bei der Cranio Sacral Therapie gearbeitet. Diese Behandlungsform nimmt direkten Einfluss auf die Wirbelsäule mit den umliegenden Strukturen und auf das Nervensystem. Dysfunktionen können somit gelöst und ausgeglichen werden.

Gerade die Cranio Sacrale Biodynamik ist eine ganzheitliche Behandlung welche die Psyche des Menschen mit einbezieht. Manches Mal ist der Schmerz nur ein Symptom von einem viel tiefer liegendem Problem – oder auch einer körperlichen Fehlfunktion an einer ganz anderen Stelle.

Doch auch hier kann ich Dich beruhigen. Es ist bei der Craniosacralen Behandlung nicht notwendig “diese alten Geschichten” hervorzukramen und nochmal zu durchleben. Für eine Heilung ist dies Dank der besonders sanften Art und Weise meist nicht notwendig.

Wenn der erste Schmerz dann besser ist

Nachdem der erste Schmerz durch verschiedene Maßnahmen reduziert werden konnte treten oft herbe Rückschläge auf. Denn der Rücken ist anschließend weiterhin lange Verletzungsanfälliger. Ich empfehle deshalb:

  • Achte auf Deine Haltung!
  • Lerne das richtige heben und tragen von Gewichten!
  • Adaptiere deine Lebensgewohnheiten auf Dauer: Passt die Matratze des Bettes? Gibt es Sorgen und Ängste, die dir das Rückrad brechen?
  • Sei geduldig mit Dir! Wahrscheinlich war die Ursache nicht ein einmaliges verheben, dann wird es auch dauern, bis die Narbe verheilt ist.

Zusammenfassung

Die Ursachen von Rückenschmerzen sind Vielfältig – ebenso die Therapiemöglichkeiten. Mir, in meiner Praxis in Wien, ist es besonders wichtig, dass ich den Menschen in seiner Gesamtheit betrachte. Körper, Geist und Seele sind für mich eine Einheit und vermutlich hat jede körperliche Erkrankung psychische Mitkomponente und in jeder seelischen Störung liegen körperliche Aspekte zugrunde. Gewöhnlich werden wir zum Beispiel für uns selbst und unseren Körper unvorsichtig und unachtsam wenn wir ein gebrochenes Herz haben – oder aus anderen Gründen traurig sind.

Wichtig ist es bei Schmerzen aller Art dem Körper die Möglichkeit zu bieten sich zu erholen und zu entspannen. Dabei kann die Cranio Sacrale Therapie, Meditationsübungen sowie Massagen helfen. Jedoch parallel dazu ist der Muskelaufbau durch Physiotherapie und täglicher Bewegung besonders wichtig um den Körper wieder Alltagsfit zu machen. Die Balance zwischen An- und Entspannung ist also das non-plus-ultra.

Mein Tipp: warte nicht wochenlang darauf, dass die Rückenschmerzen wieder von alleine verschwinden! Nimm Deine Gesundheit selbst in die Hand und tu etwas für Dich. Um so schneller bist Du wieder in voller Form und mitten im Leben dabei. 🙂

Um Dich auf Deinem Weg zu einem gesunden Rücken zu unterstützen freue ich mich über eine Kontaktaufnahme.

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